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Arbeitsteilung

Arbeitsteilung meint das Zerlegen einer Tätigkeit in einzelne Schritte oder Teilleistungen.

Hauswirtschaftliche Arbeitsteilung

  • Menschen waren früher Selbstversorger
  • ➔ alles benötigte selbst hergestellt
  • älteste Arbeitsteilung: Mann ⬌ Frau1
    • Männer: Jagd, Fischerei
    • Frauen: Haus- und Feldarbeit, Kinderversorgung

Gesellschaftliche Arbeitsteilung

  • einige Menschen hohes Geschick bei speziellen Arbeiten
  • ➔ handwerkliche Grundberufe
    • ➔ mehr Güter, qualitativ hochwertiger
    • Beginn der Berufsbildung
    • Weitere Spezialisierungen innerhalb der Berufe
    • ➔ Aufteilung von Arbeitsfeldern in Arbeitsgebiete, z.B. bei Kaufleuten
      • Beginn der Berufsspaltung

Volkswirtschaftliche Arbeitsteilung

  • Bildung von Betrieben nach zunehmender Spezialisierung
  • ➔ Ein Abschnitt bei der Herstellung eines Wirtschaftsgutes
  • Produktionsstufen:
    • Primärer Wirtschaftssektor (auch Urproduktion, Primärbereich)
      • Schaffung der Voraussetzungen für die Produktion
      • ➔ Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Bergbau
    • Sekundärer Wirtschaftssektor (auch Sekundärbereich)
      • Weiterverarbeitung, eigentliche Herstellung der Güter
    • Tertiärer Wirtschaftssektor (auch Dienstleistungsbereich, Tertiärbereich)
      • Verteilung der Güter
      • ➔ Groß- und Einzelhandel, Versicherungen, Banken, ...

Die Gliederung der Gesamtwirtschaft nach den drei Produktionsstufen wird als vertikale Arbeitsteilung bezeichnet. Die innerhalb dieser Stufen entstandene Arbeitsteilung nennt man horizontale Arbeitsteilung.

Schaubild horizontale und vertikale Arbeitsteilung

Betriebliche Arbeitsteilung

  • Aufteilung nach Arbeitsbereichen ➔ Abteilungsbildung (z.B. Einkauf, Lager, Verwaltung, Vertrieb, ...)
  • Arbeitsabläufe werden in Abteilungen in Teilverrichtungen zerlegt, die getrennt ausgeführt werden ➔ Arbeitszerlegung

Internationale Arbeitsteilung

  • Arbeitsteilung zwischen Staaten
  • Verschiedene mögliche Gründe:
    • Knappheit von Gütern im Inland (z.B. Gummi, Erdöl, Gewürze) => Import
    • Wirtschaftlichkeitsüberlegungen
      • Güter können preiswerter eingekauft werden
      • Güter können kostengünstiger hergestellt werden
    • Technischer Fortschritt ➔ Qualitätsvorteil und Absatzförderung
    • Erhöhung von Umsatz/Gewinn und Sicherung von Arbeitsplätzen

  1. Anmerkung 25.12.2020: Ob das wirklich die gängige Arbeitsteilung in der Urgeschichte war, wird im archäologischen Diskurs mittlerweile angezweifelt.